Sportabzeichen

Deutsches Sportabzeichen (DSA) Reform 2013: Hintergründe und Ziele

Im Jahr 2013 wird das Deutsche Sportabzeichen (DSA) 100 Jahre alt. Insbesondere in den letzten beiden Jahrzehnten hat eine Vielzahl von Anpassungen und Überarbeitungen dazu beigetragen, das Profil der Marke DSA als Leistungsabzeichen zu verwässern. Kritische Analysen und Bestandsaufnahmen bestätigten die Notwendigkeit, den Sportorden einer grundlegenden Überarbeitung zu unterziehen und ihm damit wieder einen eindeutigen und unverwechselbaren Markenkern zu geben, der ihn auch für neue Zielgruppen attraktiv und somit zukunftsfähig macht.
Vor diesem Hintergrund hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit seinen Mitgliedsorganisationen, insbesondere den Landessportbünden und –verbänden (LSB) und den Spitzenverbänden Deutscher Leichtathletik- Verband (DLV), Deutscher Turner-Bund (DTB), Deutscher Schwimm-Verband (DSV) und Bund Deutscher Radfahrer (BDR), eine umfassende Reform des DSA initiiert. In enger Abstimmung mit den Verbänden und auf Grundlage einer Beschlussfassung der DOSB-Mitgliederversammlung als höchstem Gremium des organsierten Sports in Deutschland wurden Veränderungen am DSA vorgenommen, die abzielen

  • auf eine Bewahrung der traditionellen Wurzeln des DSA als Leistungsabzeichen
  • auf eine Modernisierung des DSA im Hinblick auf seine Zukunftsfähigkeit
  • auf die Stärkung des DSA als Instrument der Mitgliederbindung und –gewinnung für Vereine
  • auf die Erschließung neuer Zielgruppen
  • auf eine klare Positionierung der Marke und Systematisierung der Inhalte, z.B. des Leistungskatalogs

Diese Reform ist gekennzeichnet durch sechs zentrale Eckpunkte:

  • Kern ist ein nach sportwissenschaftlichen Gesichtspunkten überarbeiteter Leistungskatalog, der sich an den vier motorischen Grundfähigkeiten Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination orientiert, wobei auf Beweglichkeit als motorische Grundfähigkeit angesichts ihrer hohen sportartspezifischen Relevanz verzichtet wird
  • Entsprechend dieser Grundfähigkeiten gliedert sich der neue Leistungskatalog in vier Gruppen zur Prüfung dieser Fähigkeiten. Die Prüfung erfolgt mit Hilfe von Einzeldisziplinen aus den Sportarten Leichtathletik, Schwimmen, Gerätturnen und Radfahren
  • Die individuelle Leistungsfähigkeit wird auf den drei Leistungsstufen Bronze, Silber und Gold geprüft
  • Der kumulative Charakter des DSA bleibt erhalten
  • Sportartspezifische Leistungsabzeichen von Mitgliedsorganisationen des DOSB können als alternativer Leistungsnachweis für eine der vier Disziplingruppen anerkannt werden
  • Der Nachweis der Schwimmfertigkeit ist notwendige Voraussetzung zum Erwerb des DSA

Im Verlauf des Reformprozesses wurden zahlreiche Anfragen und Anregungen aus Vereinen und Verbänden aufgearbeitet. Hierbei wurde deutlich, welche Bestandteile der Reform besonders erklärungsbedürftig sind. Mit den nachfolgenden Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen (FAQs) will der DOSB dazu beitragen, auf allen Ebenen des DSA-Systems für einen einheitlichen Wissensstand zu sorgen und zu einer hohen Akzeptanz der gesamten Reform beizutragen.
Durch die Reform wird die strategische Ausrichtung des DSA und sein „Markenkern“ deutlich gestärkt. Dadurch bieten sich den Vereinen und deren regionalen Gliederungen wie z.B. den Sportkreisen oder den Stadtsportbünden neue Möglichkeiten zur Mitgliedergewinnung und – bindung. Das gestärkte DSA kann somit das Angebotsspektrum vor Ort ergänzen, neue Partnerschaften